Vrenelisgärtli, Rheinwaldhorn, Piz Medel, Piz Sarsura… Vorschläge für den HFW-Hike&Fly Ausflug gabs genug. Da die Wetterprognose jedoch ein wenig durchzogen war – starker Wind im Mittelland und tiefe Basis am Alpenhauptkamm – fiel die Entscheidung zugunsten des Flüela Schwarzhorn aus. Mit dabei waren Simon T., Röbi, Karl und ich.

Am 22. September 2018 um 07.15 Uhr fuhren wir vom Bahnhof Buchs, der unter trübem Hochnebel lag, mit dem Zug los Richtung Flüelapass. Kaum eineinhalb Stunden später standen wir dank den super Anschlussverbindung an der Haltestelle Flüela Schwarzhorn und blinzelten verdutzt in den stahlblauen Herbsthimmel. Wunderbar!

Gemütlich marschierten wir der Schwarzhornfurgga entgegen. Unterwegs genossen wir die warmen Sonnenstrahlen, die Aussicht auf die kleinen Bergseeli und die von goldgelbem, struppig-herbstlichem Gras bewachsenen Südflanken des Schwarzhorns.

Die 800 hm zum Gipfel waren leider viel zu schnell abgelaufen und so standen wir nach knapp 2 Stunden gegen 12.00 Uhr auf dem Gipfel auf 3145 m.ü.M. und genossen die Rundumsicht und das mitgebrachte Picknick.

Nachdem die körperlichen Bedürfnisse gestillt waren, kam bald eine gewisse Unruhe auf – über dem Gipfelkreuz kondensierten bereits schöne Cumuli…

Den ursprünglichen Plan, direkt unter dem Gipfel zu starten verwarfen Röbi und ich nach einem kurzen Augenschein der Startmöglichkeiten. Überall lagen Steine. Grosse Steine, kleine Steine, alle mit hungrigen Mäulern und hochmotiviert, die scharfen Zähne in leckeres Gleitschirmtuch zu schlagen und feine Gleitschirmleinen zu zerbeissen.

Ein wenig weiter unten schien es mir dann allerdings einen Versuch Wert. So legte ich aus und startete unter Mithilfe von Röbi und Karl Richtung Südosten ins Dischmatal. Die Thermik trug mich fein der Basis entgegen, für September lupfte es ganz ordentlich bis auf 3300.

Von oben konnte ich noch beobachten wie Röbi und Simon Karl beim Start von der Schwarzhornfurgga aus behilflich waren, dann machte ich mich an den Flug Richtung Klosters. Der Südwind blies zügig, die Thermik rumpelte – so konnte ich die Höhe halten und stellte nach dem Büelenhorn den Schirm Richtung Norden und liess mich nach Klosters blasen, wo ich eine gute Stunde nach dem Start landete.

Auch Karl kam in die Luft und landete auf dem Wolfgangpass. Die beiden Starthelfer Simon und Röbi liefen zum Flüelapass zurück. Die Sorge um ihre Schirme liess sie – inmitten all dieser gefrässigen Steinmäuler – auf den Flug verzichten.

Die Heimreise verlief also in drei Gruppen – schön war das gemeinsam Erlebte trotzdem. Und deshalb: war das bestimmt nicht der letzte 3000er-Ausflug.

 

Adrian Scherrer